Virkus: „Es müssen sportlich faire Regeln getroffen werden“

Roland, es gab jetzt eine Telefonkonferenz der 18 Regionalliga-Klubs mit Vertretern des Westdeutschen Fußball-Verbandes. Was wurde dabei besprochen? Roland Virkus:Es ging darum, wie es in der Regionalliga West weitergehen könnte. Man hat dabei die Meinung der Vereine über eine Weiterführung beziehungsweise einen Abbruch der Regionalliga-Saison abgefragt. Das Ergebnis davon ist relativ klar ausgefallen: Von den 18 Klubs haben sich 16 für einen Abbruch der Spielzeit ausgesprochen. Rot-Weiss Essen war dagegen und wir haben uns der Stimme enthalten. Warum hat sich Borussia bei dieser Abstimmung enthalten? Roland Virkus:In der Regionalliga können keine Spiele unter Ausschluss von Zuschauern stattfinden. Das sollte für jeden nachvollziehbar sein. Wir verstehen daher die Vereine, die für den Abbruch der Saison gestimmt haben. Unsere U23 hat aber vor allem den Auftrag, Spieler zu entwickeln und ihnen eine Plattform zu geben, um sie an den Profibereich heranzuführen. Dazu kommt, dass die Verträge einiger unserer Spieler zum 30. Juni auslaufen. Sie wollen sich für andere Vereine empfehlen. Das alles wäre bei einem Abbruch der Saison aber nicht mehr möglich. Das ist für die Spieler natürlich eine unglückliche Situation. Wie würde im Falle eines Saisonabbruchs die Auf- bzw. Abstiegsregelung aussehen? Roland Virkus: Diesbezüglich sind verschiedene Möglichkeiten diskutiert worden. Das Problem in der Regionalliga West ist, dass die Anzahl an Mannschaften ungerade ist. Die Vereine haben bisher nicht alle die gleiche Anzahl an Spielen bestritten, manche haben zwei, drei Spiele mehr absolviert als andere. Das ist vor allem im oberen Bereich der Tabelle der Fall. Da der SV Rödinghausen auf den Aufstieg verzichten wird, also keine Lizenz für die Dritte Liga beantragt hat, wäre es bei einem Abbruch der Saison nach aktuellem Stand so, dass der SC Verl für das Qualifikationsspiel zur Dritten Liga vorgesehen wäre. Man weiß derzeit aber auch nicht, ob dieses Qualifikationsspiel gegen den Nordost-Meister überhaupt stattfinden könnte. Auch in dieser Hinsicht müssten Regeln getroffen werden. Und es ist wichtig, dass sportlich faire Regeln getroffen werden. Was die Abstiegsregeln betrifft, gehe ich davon aus – aber auch da gibt es noch keinen Beschluss, sondern es ist quer diskutiert worden und es ist wichtig, dass die Entscheidungen rechtlich haltbar und sportlich fair sind – dass es keine Absteiger gibt und man die aufstockt. Es handelt sich bisher nur um ein Meinungsbild der Klubs. Wie sieht das weitere Vorgehen aus? Roland Virkus:Der Verband beziehungsweise die handelnden Personen werden sich mit diesem Meinungsbild an den Ausschuss der Westdeutschen Fußballverbands (WDFV) wenden. Der wird dann im Ausschuss nochmal über diese Thematik beraten. Dann wird es eine Empfehlung an das Präsidium des WDFV geben. Darauf wird eine außerordentliche Verbandstagung angesetzt werden, auf der dann entschieden wird. Wie die Entscheidung letztendlich ausgeht weiß ich nicht, aber ich denke, dass entsprechend dem Meinungsbild entschieden wird. Denn entscheidend ist, dass man Planungssicherheit haben will. Die Vereine wollen wissen, wie es weiter geht, damit sie den Rest dieser und auch die kommende Saison planen können. So hätte man wenigstens etwas mehr Planungssicherheit als es aktuell der Fall ist. Zeitlich ist der Verlauf schwierig einzuschätzen, aber bis das Thema durch alle Gremien gegangen ist, wird es sicher Mitte, Ende Mai werden. Dann wird es aber hoffentlich auch Entscheidungen dazu geben, wer aufstiegt, ob es ein Aufstiegsspiel geben wird, wer absteigt oder ob die Liga aufgestockt wird und wann die neue Saison beginnen kann. Wie ist der Stand in den übrigen Staffeln der Regionalliga? Roland Virkus:Wichtig wäre, dass man unter allen Staffeln Einigkeit erreicht. Die Oberliga-Staffeln haben bis auf den Mittelrhein schon getagt. Diese haben ebenfalls für den Abbruch plädiert. Es wäre gut, wenn der Mittelrhein da noch nachziehen würde. Und dann ist es wichtig, dass alle Regionalliga-Staffeln die gleiche Verfahrensweise hätten. Das muss das Ziel aller Regionalligisten sein. Borussias U23 steht mit 33 Punkten auf dem achten Platz. Wie fällt dein Zwischenfazit aus? Roland Virkus:In der Nachbetrachtung muss man sagen: Es wäre mehr drin gewesen. Keine Frage. Die Mannschaft ist sehr gut, aber auch sehr jung. Klar zu erkennen war, dass die defensive Balance gefehlt hat. Wir haben sehr viele Gegentore kassiert. Aber aufgrund dessen, dass es eine sehr junge Mannschaft ist, ist klar, dass es Leistungsschwankungen gibt. Gegen die ‚Großen‘ der Liga hatten wir Probleme, obwohl wir fußballerisch nicht schlechter waren. Wir konnten mithalten, aber jeder Fehler wurde gnadenlos bestraft. Und gegen die Mannschaften auf Augenhöhe haben wir viele Siege eingefahren. Letztendlich ist das Abschneiden aber zweitrangig. Entscheidend ist, dass wir Ziele mit dieser Mannschaft erreicht haben – nämlich viele junge Spieler einen Schritt weiter zu bringen und sie näher an Herrenfußball heranzubringen. Auch in der kommenden Saison werden wir wieder viele junge Spieler, eine ganz junge Mannschaft haben. Da wird es wieder darum gehen, sich zu stabilisieren und zu gucken, wie sich die Liga dann überhaupt darstellt. Grundsätzlich sind wir nicht unzufrieden mit der Saison. Jetzt wären wieder die Gegner gekommen, mit denen wir auf Augenhöhe sind. Das ist schade. Aber wir müssen diese Situation so hinnehmen. Trainer Arie van Lent wird den Verein nach dieser Saison verlassen... Roland Virkus:Mir tut diese Situation leid für Arie. Ich hätte mir gewünscht, dass er einen gebührenden Abschied bekommen hätte. Die Situation ist sehr skurril, wir müssen sie aber annehmen. Arie hat viele Verdienste für Borussia als Spieler gehabt und hat gute Arbeit im Trainerbereich geleistet. Für uns gilt es nun aber, uns neu aufzustellen. Es wird vielleicht eine Richtung eingeschlagen, für die sich jeder neu aufstellen will – Borussia ebenso wie Arie. Wir wünschen ihm auf jeden Fall für die Zukunft alles Gute.

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