„Ein Abend in New York, den wir beide nie vergessen werden“

„Roman und ich haben uns damals bei Borussia kennengelernt, als er 2009 aus Mainz nach Mönchengladbach gewechselt ist. Wir sind als junge Spieler die meiste Zeit zwischen der U23 und den Profis hin und her gependelt. Wir sind größtenteils bei der Regionalligamannschaft zum Einsatz gekommen und haben uns da als zwei Spieler, die auf dem Sprung zu den Profis sind, direkt gut verstanden.

Bei Borussia haben Roman und ich drei Jahre zusammengespielt und in der Zeit sehr viel unternommen. Wir haben oft an der Konsole gezockt, auch wenn Roman da immer besser war als ich. Wir waren auch zusammen shoppen und sind Essen gegangen. Bei Michelangelo in Mönchengladbach waren wir fast täglich und haben dort zu Mittag oder zu Abend gegessen. Und wir sind damals, wenn es von den Spielplänen her gepasst hat, auch gerne nach Düsseldorf gefahren und weggegangen.

Aber was mir an Roman immer besonders imponiert hat, ist, dass er immer seinen Weg gegangen ist. Und das, obwohl er im Fußball immer ein wenig unter dem Radar geflogen ist. Viele haben immer gesagt, er sei nicht gut genug für die großen Klubs, aber davon hat er sich nie beirren lassen. Roman ist einfach ein sehr zuverlässiger und ehrlicher Mensch, mit dem man über alles reden kann – nicht nur über Fußball. Zudem haben wir einen ähnlichen Humor, da hat es zwischen uns einfach gepasst.

Dabei ist mir besonders ein Abend in New York in Erinnerung geblieben. Roman war mit seiner Frau und ich mit meiner Freundin dort. Abends wollten wir uns treffen und gemütlich etwas essen gehen. Roman war abends aber spontan zu einem Fußball-Benefizspiel von Basketballern eingeladen, dort sind wir dann zusammen hingegangen. Die anschließende Party war wirklich cool, und wir haben dort auch ein paar NBA-Spieler kennengelernt. Das war für uns beide ein sehr besonderes Erlebnis. Wir waren an dem Tag beide früh aufgestanden und hatten uns auf einen ruhigen Tag mit ein bisschen Sightseeing eingestellt. Dass es dann so ein krasser Abend wurde, den man in seinem Leben so schnell nicht vergisst, hat niemand gerechnet.

Weil Roman aktuell leider nicht in Deutschland spielt, können wir uns eher selten sehen. Als er 2012 von Borussia zu Schalke gewechselt ist, haben wir noch viel unternommen und auch das ein oder andere Mal gegeneinander gespielt. Ich muss aber sagen, da interessiert es mich eher wenig, wer auf dem Feld mein Gegenspieler ist. Da ich hinten rechts gespielt habe und Roman auf der Sechs, sind wir uns auf dem Feld auch nicht allzu oft begegnet. Man hat sich vor und nach dem Spiel nur mal einen Spruch gedrückt. 2016 ist Roman dann aber in die Türkei zu Fenerbahçe Istanbul gewechselt. Er hat mich zwar auch in die Türkei eingeladen, aber wegen unserer Spielpläne habe ich es leider nie geschafft, ihn zu besuchen. Aktuell spielt er für Dynamo Moskau, aber auch da habe ich ihn noch nicht besucht. So haben wir heute eigentlich hauptsächlich über WhatsApp Kontakt und schicken uns Sprachnachrichten. Für diesen Sommer ist aber geplant, sich mal während des Urlaubs zu treffen. Ich hoffe sehr, dass das klappt.

Dieser Text ist erstmals im „FohlenEcho – Das Magazin“, Ausgabe 62, erschienen. Er ist Teil der Rubrik „Best of“, in der die Spieler der FohlenElf von besonderen Freundschaften im Fußballgeschäft erzählen und die in jedem Magazin erscheint. Wenn ihr das „FohlenEcho - Das Magazin“ auch in eurem Briefkasten haben wollt, dann macht euch Borussia!mitglied.borussia.de