Das Spiel komplett aus der Hand gegeben

Der Tag danach: Gegentore, „die vermeidbar wären“, eine unrühmliche Szene um Marcus Thuram, und das letzte Pflichtspiel des Jahres vor der Brust – alles Wichtige zur 1:2-Heimniederlage der Fohlen gegen die TSG 1899 Hoffenheim.

Die Geschichte des Spiels

Am letzten Bundesliga-Spieltag des Jahres lieferten sich Borussia und die TSG Hoffenheim im BORUSSIA-PARK vom Anpfiff weg ein Duell auf Augenhöhe, das nach einer knappen Viertelstunde an Fahrt aufnahm. Beide Mannschaften kamen zu guten Tormöglichkeiten, ließen diese aber gleichsam ungenutzt verstreichen. „Wir sind gut in die erste Halbzeit reingekommen. Wir hatten ein paar gute Möglichkeiten und gute Ballaktionen, mussten aber auch ein, zwei Situationen zulassen“, sagte Borussias Cheftrainer Marco Rose. Nach einer guten halben Stunde brachte Dennis Geiger jedoch Marcus Thuram im Strafraum zu Fall, den fälligen Strafstoß verwandelte Kapitän Lars Stindl sicher (34.). „Hintenraus hatten wir das Spiel sehr gut im Griff, sind mit der Führung und einem guten Gefühl in die Pause gegangen“, so Rose. „In dem Moment, in dem wir 1:0 oder 2:1 führen, fangen wir momentan an, zu sehr zu verwalten und das Gefühl zu vermitteln, wir hätten etwas zu verlieren. Mit dem Ball haben wir uns dann zu wenig gut bewegt und nicht konsequent genug auf das zweite Tor gespielt.“

Folglich übernahmen die Gäste nach einer Stunde mehr und mehr das Kommando – und kamen in der 75. Minute durch Andrej Kramaric zum Ausgleich. Kurz darauf sah Marcus Thuram aufgrund einer groben Unsportlichkeit die Rote Karte. „Momentan bekommen wir Gegentore, die vermeidbar wären wie das 1:1. Danach ist es zu dieser unrühmlichen Szene gekommen“, monierte Rose. „Dann ist es am Ende vielleicht auch Karma, dass wir noch 1:2 verlieren.“ Denn mit dem Momentum auf ihrer Seite drehten die Kraichgauer den Spieß sogar noch komplett um: Kevin Akpoguma flankte über rechts und am zweiten Pfosten schoss Ryan Sessegnon ein (86.). „Die Niederlage gibt uns natürlich kein gutes Gefühl, wir wollten hier zuhause unbedingt nochmal gewinnen. Das haben wir nicht geschafft. Deswegen haben wir im neuen Jahr eine Menge Arbeit vor uns.“

Das Medienecho  

Süddeutsche Zeitung: „Gladbachs Niederlage gegen Hoffenheim rückt in den Hintergrund, weil Marcus Thuram Stefan Posch ins Gesicht spuckt. Erst entschuldigt sich Trainer Rose für die Aktion - dann auch der Stürmer selbst.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Die müde Gladbacher Borussia kassiert eine unnötige Heimniederlage zum Abschluss des Bundesliga-Jahres und verliert zudem den unbeherrschten Marcus Thuram durch eine Rote Karte.“

Rheinische Post: „Borussia Mönchengladbach verliert nicht nur nach einer Führung 1:2 gegen 1899 Hoffenheim, sondern auch Marcus Thuram durch eine Rote Karte. Der Jahresabschluss in der Bundesliga ging gehörig daneben.“

Die Zahl des Spiels

10: Lars Stindl, der erst am zurückliegenden Freitag seinen Vertrag bei den Fohlen um zwei Jahre bis 2023 verlängert hatte, brachte Borussia gegen Hoffenheim per Strafstoß zunächst in Front. Für Borussias Kapitän war es der zehnte verwandelte Elfmeter in Folge. Fünf dieser zehn Treffer vom Punkt erzielte der 32-Jährige in der laufenden Spielzeit (4 in der Bundesliga und einen in der UEFA Champions League). Bereits im vorangegangenen Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt (3:3), in dem Stindl alle drei Tore der Fohlen erzielte, hatte er das zwischenzeitliche 2:3 per Elfmeter besorgt.

Die Szene des Spiels

Kurz nach dem Gegentreffer zum 1:1 kam es im BORUSSIA-PARK zu einer unrühmlichen Szene, für die Marcus Thuram mit der Roten Karte vom Platz gestellt wurde. Für die grobe Unsportlichkeit an Gegenspieler Stefan Posch entschuldigte sich Marcus Thuram noch am Abend über seine Social-Media-Kanäle beim betroffenen Spieler der TSG, bei Hoffenheim selbst, bei seinen Mannschaftskameraden, beim Trainerstab und bei den Borussia-Fans. Neben der zu erwartenden Spielsperre wird Thurams Verhalten, das zum Platzverweis geführt hat, auch eine vom Verein ausgesprochene Strafe zur Folge haben. „Wir kennen Marcus nun schon seit fast zwei Jahren, wir kennen sein Umfeld, wir kennen sein Elternhaus und das alles passt überhaupt nicht zu dem, was gestern passiert ist. (...)“, so Sportdirektor Max Eberl am heutigen Sonntagvormittag. „Wir werden ihn als Verein mit einer Strafe in Höhe eines Monatsgehalts belegen, die einem sozialen Zweck zugutekommen wird. Er hat das akzeptiert und von sich aus angeboten, sich auch darüber hinaus für einen sozialen Zweck zu engagieren. (...) Ich möchte mich stellvertretend für Borussia Mönchengladbach an dieser Stelle für diesen Vorfall entschuldigen. Marcus hat einen großen Fehler gemacht, für den er bestraft wird. Er bleibt der Mensch, den wir kennen und wir lassen ihn nicht fallen.“ Das komplette Statement des Sportdirektors ist hier zu lesen.

Die Tabellensituation

Obwohl die kurze Winterpause bevorsteht, ist die Hinrunde der Bundesliga-Saison 2020/21 noch nicht abgeschlossen. Erst 13 Spieltage sind bislang absolviert. Nach ihrer ersten Heimniederlage in der laufenden Spielzeit haben die Fohlen weiterhin 18 Punkte auf dem Konto und belegen damit den achten Tabellenplatz, auf dem sie auch definitiv überwintern werden. „In der Bundesliga haben wir in Anbetracht unserer Leistungen sicher vier oder fünf Punkte zu wenig auf dem Konto. (…) In einigen Heimspielen haben wir am Ende noch ganz unglücklich ein Gegentor bekommen, obwohl wir längst den Sack hätten zugemacht haben müssen. In diesen Spielen haben wir uns nicht für unsere Leistungen belohnen können. Dadurch rennen wir ein paar Punkten hinterher“, sagte Christoph Kramer nach dem Hoffenheim-Spiel im Gespräch mit den Medienvertretern. „Die Saison bisher war nicht gut – aber auch nicht schlecht. Die Hinrunde ist auch noch nicht vorbei. Wir haben im neuen Jahr noch einige Spiele zu spielen.“ Das komplette Interview mit dem Mittelfeldspieler ist hier zu lesen. Vor den Fohlen rangiert punktgleich der VfB Stuttgart, der am heutigen Sonntagabend (18:00 Uhr) noch beim sechstplatzierten VfL Wolfsburg (21 Punkte) zu Gast ist.

Der Ausblick

Für die Fohlen stand am heutigen Sonntagvormittag das Auslaufen beziehungsweise Spielersatztraining auf dem Programm. Am morgigen Montag steigt dann bereits das Abschlusstraining vor dem letzten Pflichtspiel des Jahres. In der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokal tritt Borussia am Dienstagabend (20:45 Uhr) bei Regionalligist SV Elversberg an. „Nun gilt es das letzte Spiel des Jahres im Pokal mit allem, was wir haben, anzugehen“, so Rose. „Natürlich wollen wir im DFB-Pokal unbedingt überwintern.“

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